Berufsausbildung
Wie in vielen anderen
Entwicklungsländern sind auch in Ostafrika Institutionen der
beruflichen Bildung Mangelware. Die Wertschätzung einfacher und
mittlerer Berufsbildung ist häufig gering, obwohl gerade auf dieser
Qualifikationsebene dringender Fachkräftebedarf besteht. Darüber
hinaus ist für Mädchen eine Berufsausbildung meistens
ausgeschlossen, weil sie möglichst früh eine eigene Familie bilden
oder die Primärfamilie unterstützen sollen. Darum halten wir die
ausdrückliche Förderung der beruflichen Bildung gerade bei Mädchen
oder jungen Frauen für ein dringliches Ziel.
Lange Zeit
unterstützten wir jährlich drei junge Frauen in Sansibar mit einem
Stipendium für eine drei- bis vierjährige Berufsausbildung an
renommierten sansibarischen Colleges oder bei ZUSA, der
Sansibar-Staats-Universität (jeweils 1.100 Euro jährlich; s.
Stipendiaten-Forum). Diese Institutionen verlangen hohe Gebühren,
dazu kommen die Aufenthaltskosten in der Stadt sowie Examenskosten
und Lehrmaterialien. Die Stipendiatinnen wurden mit Hilfe eines (sie
auch beratenden und betreuenden) NGO-Managers und Mitgliedern der
Gemeinde Jambiani ausgewählt. Alle Stipendiatinnen haben sich
verpflichtet, nach der Ausbildung in der Gemeinde berufstätig zu
sein oder sie in irgendeiner Form zu unterstützen. Fünf
Stipendiatinnen haben bereits ihr Diplom erhalten und sind
mittlerweile berufstätig. Eine sechste Stipendiatin hat 2020 die
erste Stufe ihres Medizinstudiums (Diplom) mit Auszeichnung
abgeschlossen; eine siebte Stipendiatin hat ihr Studium des
Journalismus begonnen (siehe Aktuelles und Profile).